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19. November 2016, von Michael Schöfer
Mangels Lademöglichkeit würde ich kein Elektroauto kaufen


Die Prämie von bis zu 4.000 Euro für den Kauf eines Elektroautos ist offenbar ein Flop, nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gab es in den ersten drei Monaten lediglich 4.500 Anträge. Das ist mehr als verständlich. Erstens kostet beispielsweise ein Smart fortwo mit Benzinmotor mindestens 10.485 Euro, ein Smart fortwo electric drive jedoch inkl. Batterie mindestens 23.680 Euro, also mehr als das Doppelte. Kauft man den Elektro-Smart ohne Batterie, kostet er zwar nur 18.910 Euro, allerdings muss man dann die Batterie für monatlich 65 Euro mitmieten. Die Lücke ist also trotz Kaufprämie viel zu groß und damit unattraktiv. Zweitens fehlen Strom-Tankstellen. In meinem Mannheimer Stadtteil gibt es momentan bloß drei öffentlich zugängliche Ladestecker - zu Fuß 10 bzw. 15 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Hier wohnen aber insgesamt 22.000 Menschen, die meisten in vier- oder fünfstöckigen Mehrfamilienhäusern. Eigene Garagen mit Stromanschluss sind rar. Und in dem Ort, in dem meine Freundin wohnt, gibt es überhaupt keine Strom-Tankstelle. Keine einzige! Selbst wenn ich trotz des Preises wollte, ich könnte mir daher mangels Lademöglichkeit gar kein Elektroauto kaufen. Denn spätestens seit Fredl Fesl wissen wir: "Ein Auto, das nicht fährt, das ist überhaupt nix wert."